MPIDR-Studie: Arme und Erwerbslose mit höchstem Sterberisiko

Pavel Grigoriev, Rembrandt Scholz und Vladimir M. Shkolnikov, Forscher des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock, veröffentlichten im Oktober 2019 ihre Studie über den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Mortalität.¹ Sie analysierten die Daten der 30- bis 59jährigen, insgesamt etwa 27 Millionen Frauen und Männer, die von der deutschen Rentenversicherung 2013 erfasst wurden. Für Deutschland lagen bis dahin keine genauen Ergebnisse vor. Die Autoren weisen darauf hin, dass nach deutschem Gesetz die Verknüpfung persönlicher Daten verboten sei, was solche…

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5.4.2024 in Dortmund: Obdachloser wird nach heftigem Streit getötet

Das Opfer starb nach mehreren Messerstichen, die ihm ein 13jähriger zugefügt hatte. Die Tat ereignete sich um 18.30 Uhr am Dortmunder Hafen auf einem Firmengelände. Befragte Anwohner meinten, dass der Ort nicht als Treffpunkt für Jugendliche oder Obdachlose bekannt sei. Zu diesem Zeitpunkt seien die Geschäfte und Betriebe der Umgebung geschlossen gewesen, so dass sich nur wenige Passanten in der Nähe aufhielten. Doch Zeugen beobachteten den Vorgang und informierten die Polizei. Nach Aussage der Dortmunder Staatsanwaltschaft war der Tat ein…

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3.4.2024 in Dortmund: Ein Polizist tötet einen mit einer Eisenstange bewaffneten Obdachlosen

Die Dortmunder Polizei wurde am Abend des 3. April 2024 in die Innenstadt gerufen. Dort hatte ein 52jähriger, der mit einer 2,5 Meter langen Eisenstange bewaffnet war, an der Reinoldikirche einen anderen Mann angegriffen. Beide waren obdachlos. Die Polizisten forderten den Angreifer mehrere Male auf, die Eisenstange aus der Hand zu legen. Da er sich weigerte, setzten sie mehrfach einen Taser, einen Elektroschocker ein, der aber kaum Wirkung zeigte. Danach schoss ein Beamter mit seiner Dienstwaffe auf den 52jährigen, der…

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27.9.2023 in Iserlohn: 57jährige Marina S. durch zwei Kopfschüsse getötet

Zwei Jugendliche fanden ihre Leiche morgens um 3.45 Uhr in der Iserlohner Innenstadt - auf einer Bank, wo Marina S. übernachtet hatte. Die Getötete war nach einem Brand obdachlos geworden und lebte seit mehreren Monaten in der westfälischen Stadt auf der Straße. Sie war in örtlichen Hilfseinrichtungen bekannt, wo sie sich aufwärmte und etwas zu essen erhielt. Polizisten konnten den mutmaßlichen 29jährigen Täter schnell ermitteln. Da er über Waffen und einen Jagdschein verfügt, nahm ihn ein Sondereinsatzkommando fest, wobei ihn…

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Sommer 2018: Herr M. stirbt ohne medizinische Versorgung

“Stern.de” berichtete am 29. Dezember 2018 über Herrn M., der mit seiner Frau in einem Haus an der nordfriesischen Küste gelebt hatte. Er war beruflich selbstständig gewesen und als 60jähriger in die Insolvenz geraten. Danach bezog er eine derart geringe Rente, dass er sich seine private Krankenversicherung nicht mehr leisten konnte. Neun Jahre verbrachte er ohne medizinischen Versicherungsschutz. Er verhielt sich vorsichtig, verzichtete beispielsweise darauf, ein Fahrrad zu benutzen, um Unfälle zu vermeiden. Als ihn ein Hund in die Hand…

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Ruhe in Frieden, Rosemarie Fliess

Hier war es recht direkt und nachvollziehbar: Ruhe in Frieden, Rosemarie Fliess Rund 100 Freunde, Nachbarn, Mitstreiter aus der Initiative “Zwangsräumung verhindern” nahmen auf dem Berliner Jerusalem-Friedhof am Mehringdamm Abschied von Rosemarie Fliess.Rosemarie Fliess wurde 67 Jahre alt. Am 9 April 2013 wurde sie gegen den Widerstand mehrerer hundert Menschen mit einem Großaufgebot an Polizei aus ihrer Berliner Wohnung zwangsgeräumt.Zwei Tage später, am 11. April 2013, verstarb sie in der Kleiderkammer einer Berliner Obdachloseninitiative, in welcher sie provisorischen Unterschlupf gefunden hatte.…

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28.7.93: Hans-Georg Jakobson von Neonazis in Strausberg ermordet

Die Umgebung der Strausberger S-Bahnstation galt Anfang der 90er Jahre als Treffpunkt der örtlichen, stark präsenten Neonazi-Szene. Der Betreiber der dortigen Fahrradaufbewahrung bekundete selbst rechtsradikale Ansichten. Er bewirtete Gleichgesinnte mit einem improvisierten Bierstand. Dort trafen sich am Abend des 28. Juli 1993 die jugendlichen Täter, drei Strausberger Auszubildende, unter ihnen R.B., der als Anführer der Gruppe in Erscheinung trat. Sie beschlossen um 23.30 Uhr, in die S-Bahn Richtung Petershagen zu steigen, um einen Fahrgast auszurauben. Eine solche Tat hatten sie…

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