„Armut macht krank“ titelt das Robert Koch Institut (RKI) im März 2024 anlässlich seiner Einladung zu einer Tagung über den Zusammenhang von sozialer Benachteiligung, also Armut, die damit einhergehende Bildungsbenachteiligung und schlechtere Ernährung, was sich direkt auf die Gesundheit und Lebenserwartung der Menschen auswirkt.

Was dort nicht steht, sind die Gründe für die Problematik. Die liegen tief und gehen mindestens zurück auf falsche politische Weichenstellungen mit der Agenda2010, die eine Prekarisierung von Arbeit und Schwächung des Sozialstaats nach sich zog.

Die Vernachlässigung sozialer Menschenrechte ist in Deutschland nach wie vor ein unterbelichtetes Thema. Die Eberhard-Schultz-Stiftung für soziale Menschenrechte und Partizipation versucht hier eine Lücke zu füllen und Aufmerksamkeit auf den Skandal in unserem sog. Wohlfahrtstaat zu lenken: https://sozialemenschenrechtsstiftung.org.

Sowohl die UNO als auch das Deutsche Institut für Menschenrechte mahnen in Berichten, dass Deutschland seiner Verantwortung zur Erfüllung der Menschenrechte nachkommen solle. Die Berichterstattung zeigt sich regelmäßig überrascht, dass auch Deutschland Rügen erhält – Selbstbild und Realität scheinen hier auseinander zu klaffen.
Dabei hat etwa die Hans-Böckler Stiftung bereits 2016 auf die Zusammenhänge zwischen Armut und einer Lebenszeitverkürzung hingewiesen: UNGLEICHHEIT KOSTET LEBENSJAHRE.

Es ist kein großes, lautes Medienthema, sondern wenn überhaupt dann eher eine stille, unauffällige Randnotiz:  Armut tötet. Manchmal ziemlich direkt, manchmal schleichend und nicht gleich offensichtlich. Im Folgenden finden sich Einblicke in die Problematik anhand konkreter Einzelfälle und Strukturanalysen.

Wir danken für weitere Hinweise und bitten Medien im Sinne einer Vierten Gewalt intensiv über die in der Wissenschaft hinlänglich bekannten Zusammenhänge zu berichten!