Am 17. März 2010 sollte ein „Sonderflug für Abschiebehäftlinge nach Lagos“ von Zürich starten. Insgesamt 16 Personen hätten gegen ihre Willen abgeschoben werden sollen, jede_r begleitet von zwei Polizist_innen. Es handelte sich um eine so genannte Level 4 Abschiebung, mit Anwendung fast aller Zwangsmaßnahmen. Früher wurden so genannte Problemabschiebungen meist mit Linienflugzeugen vollzogen. Nachdem es Ende der 1990er Jahre dabei mehrmals zu Toten gekommen war – vor den Augen zahlreicher Zeug_innen wurden abzuschiebende Personen brutal behandelt – wurde EU-weit an der Einführung von Abschiebungen mit Charterflugzeugen oder Militärmaschinen gearbeitet. Mittlerweile sind diese Abschiebeflüge zur Routine geworden, in zahlreichen EU-Verträgen fixiert, mit Unsummen finanziert und haben zahlreichen Firmen ein neues Geschäftsfeld eröffnet. Darüber hinaus soll die sog. Grenzschutzagentur Frontex bald eigene Abschiebeflieger bekommen.