Das Institut für Medienverantwortung wird 20
Wir feiern am 28. März 2025, bilanzieren und erneuern unsere Forderung nach einem Schulfach Medienbildung …
… unter dem Motto:
Medienbildung für die Demokratie
Integration der Kompetenzen von Jung & Alt
im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, Havemann-Saal, Einlass 14 Uhr
Wir freuen uns besonders auf Prof. Dr. jur. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin der Justiz a. D.
Zu unserem 20-jährigen Institutsjubiläum diskutieren wir, wie die künstlich geschaffene Lücke zwischen den Generationen wieder geschlossen werden kann. Wie lassen sich die Neugier und Unbedarftheit der Jugend mit dem Erfahrungswissen des Alters kombinieren?
Im Interesse der IT-Branche liegt die Beschwörung sogenannter „Digital Natives“, die besser gerüstet seien für die digitale Welt als ihre Eltern und Großeltern. Studien widerlegen das. Die Realität ist komplexer. Technische Versiertheit bedeutet nicht automatisch technisches KnowHow und schon gar nicht, selbstbestimmt die vielfältigen Angebote für eigene Ziele zu nutzen. Wie die Beispiele Dänemarks und Australiens zeigen, verbreitet sich die Erkenntnis, dass die Digitalisierung in der Bildung Bildungserfolge gefährdet und dass Kinder – je jünger umso mehr – vor den digitalen Einflüsterungen zunächst noch geschützt werden müssen, um Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben, soziale Kompetenzen und Neinsagen-Können zu vermitteln. Gerald Lembke, Professor für digitale Medien, spricht gar von „Der Lüge der digitalen Bildung“ und spitzt in seinem Buchtitel zu: „Warum unsere Kinder das Lernen verlernen“.
Natürlich bedarf es einer umfassenden Medienbildung, die auf alle Medien vorbereitet und Medienkompetenz für die Mitgestaltung eines demokratischen Gemeinwesens vermittelt. Der Erwerb von Media Literacy beginnt mit dem ersten Bilderbuch, Schulbüchern sowie Print-, Audio- und schließlich Videoformaten. Medienverantwortung tragen nicht nur Medienmachende, sondern auch alle Nutzer, die wiederum die Medienmacher von morgen sein können.
Darum ist es wichtig, die Kenntnisse der älteren und die der jüngeren Generationen zusammenzubringen. Beide können voneinander lernen und Kompetenzen ergänzen – dafür sind Familie, Kinderbetreuung, Schule und öffentliches Engagement geeignete Orte, die etwa bis zu Initiativen wie Changing Cities, den FridaysForFuture, der Friedensbewegung oder dem Chaos Computer Club reichen. Medienanalyse und Medienbildung spielen in allen gesellschaftlichen Bereichen eine zentrale Rolle, denn Medien bilden einen zentralen Aushandlungsort für demokratische Prozesse und sie sind gleichzeitig als wichtiger Strukturierer von Debatten zu erkennen. Ein Schulfach muss die Grundlagen vermitteln, ein Lehrplan alle inhaltlichen Aspekte abdecken – es darf nicht dem Zufall überlassen bleiben, welche Initiativen wen mit was erreichen.
Im Rahmen der Nachmittagskonferenz werfen wir einige Schlaglichter auf die Thematik mit unterschiedlichen Referierenden. Diese sind freie Mitarbeitende des IMV oder Kooperationspartner. Nach kurzen Vorträgen und dem Impuls von Prof. Däubler-Gmelin werden wir auf dem Podium und mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Die Konferenz ist als Dialogbeitrag mit diversen Bildungsverantwortlichen geplant.
Programm
14.00 Uhr Einlass
15 Uhr Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Sabine Schiffer: Institutsgeschichte und Media Literacy
Grußworte
IMV-Förderkreis: Thomas Nehls, Silke Pieper
Video-Grußwort von Gründungsmitgliedern Iris und Karl-Friedrich Häcker
Video-Grußwort von Prof. Dr. Constantin Wagner
Video-Grußwort von Prof. Dr. Jörg Becker (Nachlese 10-jährig. Jubiläum 2015)
Video-Grußwort von Prof. Dr. Christine Horz (Initiative Publikumsrat/ÖRR-Reform)
Grußwort von Dipl. Psych. Thomas Haudel (Mediengewalt – Forschung/Beratung)
15.30 Uhr Impulse
Dr. Sabine Schiffer: Kindsentwicklung und Medienbildung – eine unauflösliche Beziehung (*1)
Fabian Kursawe: Zeitlose und ideologiefreie Medienkritik – (wie) geht das? (*2)
Daniela Malz: Medienbildung in der Schule – Erfahrungen aus dem Projekt Faktenforschen (*3)
Dr. Xenia Gleißner: KI verstehen und ihre Quellen bewerten (*4)
Prof. Dr. jur. Herta Däubler-Gmelin, Bundesministerin der Justiz a. D.: Medien, Medienverantwortung und Medienbildung für die Demokratie.
Die anschließende Diskussion moderiert: Thomas Nehls, Vorstand des IMV-Förderkreises, ehem. Journalist beim WDR-Radio
17.30 Uhr Stehempfang mit Imbiss