Gaza – nach dem Krieg ist vor dem Krieg, IMV Newsletter Februar 2009

Gaza – nach dem Krieg ist vor dem Krieg, IMV Newsletter Februar 2009

Liebe Leute,
dass versucht wird, die Bürgermeinung von politischer Seite zu ignorieren, zeigt auch, dass diese immer systemkritischer und auch vehementer wird. Eigentlich ein gutes Zeichen – auch, dass anlässlich des Krieges in Gaza doch viele Menschen den Blick für die menschliche Katastrophe wahren konnten, während Heerscharen von PR-Agenturen uns Glauben machen wollten, der Krieg sei gar eine Friedensinitiative. Die traurigen Ereignisse in und um Gaza bzw. die medialen Fehlleistungen dazu, bilden den einzigen Schwerpunkt dieses Newsletters. Ohne uns einzubilden, dass wir damit schon viel getan hätten für die Menschen vor Ort…
(Im nächsten Newsletter werden wir uns dem NATO-Geburtstag und der zunehmenden Militarisierung zuwenden.)
für das IMV-Team
Sabine Schiffer

___Wahrheit(en)

– sich verselbständigende Diskurse schaffen neue Realität(en) – so auch in Bezug auf Israel-Palästina – dabei sind manche Narrative gezielt gesteuert, andere speisen sich aus Missverständnissen…
http://awis-islamforschung.eu/meinungen/warum-der-waffenstillstand-scheitern-musste

– Avi Shlaim: http://www.opendemocracy.net/article/israel-and-gaza-rhetoric-and-reality (übersetzung weiter unten)

– Rolf Verleger über Kriegslügen: http://www.jungewelt.de/2009/01-28/018.php

– Hajo Meyer, Holocaustüberlebender, an Angela Merkel: http://seniora.org/index.php?option=com_content&task=view&id=327&Itemid=83

– Krieg und Erdgas: Die israelische Invadion und Gazas küstennahe Gasfelder
Von MICHEL CHOSSUDOWSKI, 12. Januar 2009
http://www.hintergrund.de/content/view/340/66/

In diesem Zusammenhang darf auch der deutsche Marineeinsatz vor der Küste Libanons kritisch geprüft werden. In den bisherigen zwei Jahren gab es keinen einzigen Fall von Waffenschmuggel, aber die Sicherung der Ressourcentransportwege im Nahen und Mittleren Osten steht auf dem Programm – auch die pünktlichen Piraten vor der Küste Somalias (sprich: die zeitweise Berichterstattung darüber) sind in diesem Kontext zu sehen. Wer Rohstoffe nicht fair bezahlen will und den Menschen in der sog. Dritten Welt die Lebensgrundlagen nimmt, braucht Militär, um „ich vor terroristischen Angriffen zu schützen“.

– Liebe Freunde und Kollegen,

anbei ein Text von mir zum Krieg in Gaza. Er soll in der kommenden Ausgabe der Zeitschrift der Sozialdemokraten „Berliner Republik“ (http://www.b-republik.de/)Anfang Februar erscheinen. Eventuell wird er auch online zugänglich sein.(s. Anhang)

Herzliche Grüße aus München,

Tamar Amar-Dahl

___Medienmanagement

– http://www.tagesspiegel.de/politik/international/nahost/Nahostkonflikt-Karin-Storch;art2662,2713536
– Wie eine Gruppe pro-israelischer Eiferer Provokationen inszeniert. Das Beispiel Kassel
(und der mediale Umgang)

Von Peter Strutynski http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/bewegung/gaza-demo.html

– http://www.spiegelfechter.com/wordpress/462/israel-im-propagandakrieg

___ein bisschen Hoffnung:
– http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1663334&em_loc=1231

– eine Israelin von Machsom-Watch schreibt einen Brief an Obama: http://de.youtube.com/watch?v=EcGm-gxmxHw
(http://www.machsomwatch.org/en/ s. weiter israelische und palästinensische Friedensgruppen: https://www.medienverantwortung.de/imv/_unsere_themen_seiten/linkliste_deutsch.php)

– Ivesa Lübben ist bei Ihren Recherchen auf ein äußerst wichtiges und Dokument des Strategic Studies Center der US-Army zum Umgang der HAMAS gestoßen: Dieses Papier stellt die radikalste Selbstklritik des bisherigen Bykotts da, den Lübben bislang aus amerikanischer offizieller Quelle gefunden hat: http://www.strategicstudiesinstitute.army.mil/Pubs/Display.Cfm?pubID=894 (s. Anhang 2)

– Stopp für Waffenlieferungen: http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=11890

___Buchempfehlungen:

– Wenger, Karin (2008): Checkpoint Huwara – Israelische Elitesoldaten und palästinensische Widerstandskämpfer brechen das Schweigen. Diederichs-Verlag (NZZ).

– Perthes, Volker: Iran – eine politische Herausforderung. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008. 159 S., 9,- [Euro].

– Avidan, Igal: Israel – Ein Staat sucht sich selbst. München: Diederichs 2008. 216 Seiten, ISBN 978-3-7205-3046-0. (Rezension von Sabine Schiffer in: INAMO Nr. 56; http://www.inamo.org/)

___und

– Filmemfpehlung für heute3sat, 20.15Damit Ihnen das Hören und Sehen nicht vergeht: die jW-ProgrammtippsShowdown mit Iran
Kein Ausweg mehr? – Die Krise im Nahen und Mittleren Osten

Die USA haben sich bezüglich Iran in eine Position manövriert, die geradewegs auf einen neuen Krieg am Golf zusteuert. In der Dokumentation »Showdown mit Iran« von Greg Barker kommt General Mohammed Jafari, stellvertretender Leiter des Nationalen Sicherheitsrats in Iran, zu Wort. »Jedem, der uns angreift, wird es Leid tun«, sagt er in seinem ersten Fernseh­interview. 2007 war Jafari Ziel einer Razzia amerikanischer Spezialeinheiten im Irak, weil er dort angeblich Terroristen trainierte und unterstützte. Er entkam und saß wenige Monate später bei einer internationalen Konferenz US-Außenministerin Condoleezza Rice gegenüber. Auch unter Präsident Obama verstummen in Washington die Falken nicht, die den Einmarsch in den Iran fordern. Dezidiert zeigt die Dokumentation die geheimen Strategien auf, mit der die Situation eskaliert wird.http://www.jungewelt.de/2009/01-30/034.php30.01.2009 / Rat & Tat / Seite 14

Nachschlag: Halbe Aufklärung

Sie beten alle zu einem Gott, 3sat, Mo. 21 Uhr

Selbst im relativ reflektierten Film »Sie beten alle zu einem Gott« über »religiöse Minderheiten im Iran« werden Judentum und Israel gleichgesetzt. »Kaum bekannt ist, daß heute 25000 Juden im Iran leben«, heißt es etwa. Das sei erstaunlich, »wenn man bedenkt, daß fast täglich auf den Straßen iranischer Großstädte Flaggen mit dem blauen Davidstern in Brand gesteckt werden.« Zum Entsetzen der proisraelischen Iran-Kriegslobbyisten wird dann aber weiter erklärt: »Die jüdische Gemeinde im Iran, die größte im Nahen und Mittleren Osten außerhalb Israels, kann ihre religiösen Praktiken ungestört ausüben – dieses Recht garantiert ihnen die iranische Verfassung. Sie sind als religiöse Minderheit anerkannt (…) religiöse Konflikte oder gar Übergriffe sind nicht bekannt.« Das läuft leider nur im Spartensender. (rg)
http://www.jungewelt.de/2009/01-28/009.php – 28.01.2009 / Rat & Tat / Seite 14

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IMV-Termine auf: www.medienverantwortung.de s.v. Termine

besondere Empfehlung für Berlin: http://www.artneuland.com/
Opening of the exhibition “Art of Emergency” on February 5th 2009 at 7pm

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