Am 6. April 1991 starb in Dresden der 28jährige Mosambikaner Jorge João Gomondai infolge eines brutalen rassistischen Überfalls. Am Ostersonntag fand ihn eine Straßenbahnfahrerin gegen 4 Uhr blutüberströmt auf der Straße in der Nähe des damaligen Platzes der Einheit (heute Albertplatz). Einige Tage später erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Ermittlungen führten sehr bald zur rechtsradikalen Szene. Die jugendlichen Täter hatten Gomondai gehetzt und zum Sprung aus der fahrenden Straßenbahn gezwungen. Im Prozess 1993 wurden vergleichsweise milde Urteile verhängt.
Im März 1992 rief der Ausländerrat Dresden e.V. dazu auf, den Jahrestag der Bluttat als eine Mahnung gegen Rassismus und rechtsradikale Gewalt zu begehen. Ein Vorbereitungskreis Dresdner Vereine und Kirchen organisierte die erste Gedenkfeier und einen Schweigemarsch. In den folgenden Jahren erweiterte sich der Vorbereitungskreis um Vertreter der Kreuzkirche, des Ökumenischen Informationszentrums und der Gewerkschaften, ebenso arbeiteten die Ausländerbeauftragte, Studenten, Jugendinitiativen sowie Vertreter verschiedener Parteien aktiv mit.
Der Gedenktag an Jorge Gomondai ist mittlerweile zu einem festen Datum in Dresden geworden. Am 31. März 1993 enthüllten Vertreter des Ausländerrates gemeinsam mit dem damaligen Oberbürgermeister der Stadt an der ehemaligen Wohnstätte des Opfers eine Gedenktafel. Auf Beschluss des Vorbereitungskreises und mit Unterstützung des damaligen OB wurde am 1. April 1993 ein Gedenkstein am Dresdner Albertplatz aufgestellt.
Nach einem Vorschlag des Ausländerbeirates der Stadt Dresden beschloss der Stadtrat 2006 die Benennung des Platzes in unmittelbarer Nähe des Tatortes in Jorge-Gomondai-Platz. Er wurde am 30. März 2007 im Beisein der Mutter und eines Bruders von Jorge Gomondai sowie des mosambikanischen Botschafters eingeweih