Osamuyia Aikpitanhi

Osamuyia Aikpitanhi

Am 9. Juni 2007 wurde der 23-Jährige Osamuyia Aikpitanhi von vier spanischen Polizisten an Bord einer Linienmaschine von Madrid nach Lagos gebracht. Der Flüchtling, der vier Jahre in Spanien ohne Papiere gelebt hatte, war an Händen und Füßen gefesselt. Ein Lumpen wurde in seinen Mund gesteckt, die Lippen mit einem Klebeband abgedeckt. Ihm wurde unterstellt, er werde in seiner Heimat wegen Mordes und Vergewaltigung gesucht. Eine Lüge, wie nigerianische Behörden berichtigten. In den spanischen Medien wurde das Gerücht jedoch nie widerlegt und lebt bis heute als Mythos zur Rechtfertigung rassistischer Zwangsgewalt weiter. Zahlreiche Passagiere konnten beobachten, wie spanische Polizisten den ihnen zur Deportation augelieferten 23jährigen Mann misshandelten. Aikpitanhi hatte bereits zweimal zuvor erfolgreich gegen eine Verbringung in seine Heimat, wo ihm ein Verfahren wegen Vergewaltigung und Mord drohte, Widerstand geleistet. Auch dieses Mal sei er extrem gewalttätig gewesen, rechtfertigten die beiden Polizisten, die ihn auf dem Flug begleiteten, die Fesselung. Eine Stunde nach Start habe Aikpitanhi begonnen, schwer zu atmen. Die beiden Polizisten versorgten ihn nach eigenen Angaben mit Sauerstoff. Doch es half nichts. Aikpitanhi starb. Laut Presseberichten protestierten daraufhin die restlichen Passagiere des Linienfluges und erreichten, dass der Kommandant der Iberia-Maschine die Reise abbrach und im ostspanischen Alicante landete. Während sich das spanische Innenministerium in Schweigen hüllte, ordnete ein Untersuchungsrichter eine Autopsie an. Aikpitanhi sei an einem Herzkreislaufversagen gestorben, lautete das vorläufige Ergebnis.

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