Abdi Daud starb im März 2008 mangels medizinischer Betreuung nach mehreren Monaten Ausschaffungshaft in einem Zürcher Spital.
Mohammad Sillah
Mohammad Sillah, Flüchtling aus Guinea, war 23 Jahre alt und lebte im Flüchtlingsheim für alleinstehende Männer im Bergfriederweg in Remscheid mit anderen Flüchtlingen aus Afrika, Osteuropa und Asien. Anfang Januar 2007 hatte er Schmerzen. Er besuchte einen Arzt. Dieser forderte ihn auf, sich beim zuständigen Sozialamt einen Krankenschein ausstellen zu lassen. Der Mitarbeiter des Sozialamts verweigerte ihm den Krankenschein mit der Begründung, er werde ohnehin abgeschoben. Einige Tage später, am 11. Januar, wurden seine Schmerzen unerträglich. Er wurde von einem…
Dominique Koumadio
Dominique Koumadio wurde von der Polizei am 14. April 2006 in Dortmund erschossen. Die Ermittlungen wurden von der Staataanwaltschaft mit der Begründung eingestellt, dass es sich um Notwehr gehandelt hätte, trotz einem zweiten Schuss aus einigen Metern in Dominiques Herz. Von zwei Gerichten wurde der Schwester bestritten, dass sie seine Schwester sei, so wie in Dessau das Landesgericht erst nach 17 und 15 Monaten die Eltern als Nebenkläger_in anerkannte, nachdem es ihnen schon die Leiche von Oury Jalloh zugestellt hatte.…
Der Fall Oury Jalloh:
Oury Jalloh wurde am Morgen des 7. Januar 2005 von der Dessauer Polizei festgenommen, in der Gewahrsamszelle Nr. 5 an Händen und Füßen an den Boden gekettet und dadurch gezwungen auf einer feuerfesten Matratze zu liegen, auf der er kurz nach Mittag lebendig verbrannte. Die Polizei sprach sofort davon, dass sich ein Asylbewerber selbst angezündet habe, und die Staatsanwaltschaft übernahm diese Version bei allen weiteren Ermittlungen. Erst nach öffentlichen Protesten kommt es im Mai 2005 zur Anklage gegen zwei Beamte…
Laye Alama Condé
Am 27. Dezember 2004 wurde Laye Alama Condé in Bremen festgenommen. Rassistischen Stereotypen entsprechend unterstellte die Polizei dem Festgenommenen, er sei ein Drogendealer und hätte Kügelchen verschluckt. Danach wurde der Aufgegriffene folgender Tortur unterzogen: Als der Igor V., Auftragsarzt der Polizei, Laya Alama Condé über einen Zeitraum von mindestens 90 Minuten den Brechsirup Ipecacuanha und literweise Wasser per Schlauch in den Magen pumpte, geriet Wasser in die Lunge. Der 35-jährige Condé fiel ins Koma und wurde am 7. Januar 2005…
Seibane Wague
In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2003 starb Seibane Wague im Wiener Stadtpark an den Folgen eines Polizei- und Rettungseinsatzes. Nach einem Streit mit seinem Chef wurde er von mehreren Polizist_innen und Sanitätern niedergerungen, geschlagen und mit dem Bauch nach unten am Boden fixiert. Minutenlang standen insgesamt acht Einsatzkräfte auf Seibane Wagues Körper, wobei der Notarzt tatenlos zusah. Später im Krankenhaus konnte nur mehr der Tod des in Mauretanien geborenen Physikers festgestellt werden. Zwei Jahre nach dem…
Abschiebungen aus Frankfurt
Ricardo BarrientosAm 30. Dezember 2002 starb in Frankreich der Argentinier Ricardo Barrientos, als die ihn begleitenden Beamten während des Fluges seinen Oberkörper zwischen seine Knie drückten und seine Hände hinter dem Rücken mit Handschellen fesselten, um seinen Widerstand gegen die Ausschaffung zu brechen. Mariame Getu HagosKeine drei Wochen später wurde ebenfalls in Frankreich der 24-jährige Somalier Mariame Getu Hagos auf die gleiche Weise gefesselt und verbogen wie Ricardo Barrientos. Dabei fiel er ins Koma und starb zwei Stunden nach seiner…
Achidi John
Am Morgen des 9. Dezember 2001 wird Achidi John (Paul Nwabuisi) festgenommen und mit einem Streifenwagen in die Rechtsmedizin zum Brechmitteleinsatz gebracht. Die Hände sind auf dem Rücken gefesselt. Die zuständige Ärztin, Frau Prof. Dr. Uta Lockemann, verzichtete wegen der heftigen Gegenwehr offenbar auf eine eingehende Untersuchung. "Achidi J." lässt sich zu Boden fallen und schreit "I will die, I will die" ("Ich werde sterben"). Die Ärztin ordert Polizeiverstärkung. Vier Polizisten halten "Achidi J." schließlich fest. Zweimal schlägt der Versuch,…
Hamid Bakiri
Hamid Bakiri gab sich am 19. September 2001, einen Tag vor der Ausschaffung im Gefängnis Chur selbst den Tod. Seine Angst vor der Rückkehr nach Algerien war zu groß, er musste in seinem Herkunftsland mit sofortiger Inhaftierung rechnen.
Samson Chukwu
Am 1. Mai 2001 erlag im Wallis der Nigerianer Samson Chukwu noch in der Ausschaffungshaft an den ihm von Beamten einer Anti-Terror-Einheit zugefügten Misshandlungen. Einer der Polizisten setzte sich auf den Oberkörper des am Boden liegenden Asylbewerbers und verdrehte die Arme auf den Rücken um ihm Handschellen anzulegen. Durch diese Lage bekam Samson Chukwu nicht genügend Luft und erstickte. Der 27-Jährige starb noch in seiner Zelle an Positionsasphyxie – am lagebedingten Erstickungstod. Zu diesem Schluss kam auch die gerichtsmedizinische Untersuchung…