Wir begrüßen das Diskussionspapier “Soziale Medien und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen” vom Juli 2025 der Leopoldina-Akademie.
Der Ansatz entspricht auch unseren Einsichten im Institut, wobei wir vorschlagen den Lösungsweg nicht auf Digitalfragen zu beschränken. Hier ist ein ganzheitliches Bildungskonzept erforderlich. Und mit Blick auf etwaige fehlende Kompetenzen in der Kinderbetreuung, dem Lehrkörper und bei Eltern, fühlen wir uns darin bestätigt uns verstärkt für ein Schulfach Medienbildung einzusetzen. Die Aufgaben gehen weit über die Einschränkung bestimmter schädlicher Mediennutzungen hinaus.
Mit einem Lehrplan, einem Studium für angehende Lehrkräfte, universitären und weiteren Fortbildungen sowie evaluiertem didaktischem Material wird eine Grundlage für Medienkompetenz in jeder Generation und in jedem Berufsstand geschaffen. Dazu mehr in der Berliner-Zeitung vom 25.05.2025: www.berliner-zeitung.de/open-source/warum-wir-ein-schulfach-medienbildung-brauchen-li.2309618.
Die IMV-Jubiläumskonferenz im Frühjahr 2025 widmete sich diesem Thema. Die Impulse von Sabine Schiffer, Fabian Kursawe und Daniela Malz sind in der Playlist “20 Jahre IMV” auf Youtube abrufbar.
Die Warnungen der Leopoldina setzen dem Digital-Lobbyismus etwas entgegen, denn das Mantra Kinder “so früh wie möglich” an digitale Geräte heranführen zu sollen, muss als kontraproduktiv für Gesundheit und Bildung entlarvt gelten. Vor der Frühdigitalisierung warnt die unabhängige Wissenschaft schon lange, wozu in Deutschland neben uns mindestens noch der Verein mediengewalt.eu wie auch das Bündnis humane Bildung oder Sichtwechsel e.V. zu nennen sind.
Dänemark hat auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse die Digitalisierung im Schulunterricht kritisch hinterfragt, Australien geht den Weg eines Social-Media Verbots. Lehrkräfte weisen jedoch darauf hin, dass die Kontrolle in den Schulen eine neue Infrastruktur erfordert – die derzeit Lehrkapazitäten abzieht – und, dass KI das Lernen noch tiefgreifender verändern bzw. gefährden wird. Für Rückfragen und Diskussionen stehen wir mit unserer Expertise gerne zur Verfügung.
Prof. Dr. Sabine Schiffer
Institutsleitung www.generation-medien.de
Die Pressemitteilung ist hier als pdf abrufbar.
IMV: Das Institut für Medienverantwortung richtet sich an Medienschaffende und Mediennutzende gleichermaßen und klärt über Darstellungsmechanismen, Medieninhalte und Medienbildung in Seminaren, Publikationen und Konzepten auf.