Medienkonsum und AD(H)S + IMV News + IMV Termine, IMV Newsletter August 2011

Medienkonsum und AD(H)S + IMV News + IMV Termine, IMV Newsletter August 2011

Wie Medien ihre eigene Geschichte konstruieren bzw. unrepräsentative Stimmen aufgreifen und groß machen – hier am Beispielfall ADHS
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/bierologie/wissenschaft-gesellschaft/2011-02-16/wissenschaft-die-medien-und-adhs
Ob die Idealisierung der Blogger – entgegen den „klassischen“ Medien – am Ende aber gerechtfertigt ist, darf überprüft werden…

Kontroverse und Forschung
http://kindheit-und-umwelt.de.tl/ADHS-Moderne-Medien-als-Risikofaktor-oder-therapeutische-Hilfe.htm

Diesen Streit wollen wir kurz dokumentieren:
Als Dimitri Christiakis et.al. 2004 mit seinen Forschungsergebnissen aufwartete (http://pediatrics.aappublications.org/content/113/4/708.abstract), wonach frühes Fernsehen (im Alter zwischen 1 – 3) das Risiko für die Entwicklung einer Aufmerksamkeitsdefizitstörung im Alter von 7 Jahren um 28 Prozent erhöhe, gab es Widerspruch u.a. von Stevens und Mulsow, die mit einer Untersuchung bei 5-Jährigen kontern und keinen signifikanten Zusammenhang nachweisen können. Christiakis antwortet in einem weiteren Beitrag bei Pediatrics, um auf den wichtigen Unterschied in der Hirnentwicklung von Kinder zwischen 1 – 3 und 5 Jahren hinzweisen (siehe heutige Erkenntnisse von Hüther, Spitzer & Co.; z.B. hier: https://www.medienverantwortung.de/wp-content/uploads/2009/07/FAZ-Netz-23.9.2010-1.pdf)
Miller, Marks et.al. bestätigen 2006 Christiakis, obwohl dieser gar nicht korrekt ADHS untersucht habe, sondern allgemein Konzentrationsstörungen – sie werfen jedoch gleichzeitig die Frage auf, ob ADHS-Symptome nun Folge des frühen Fernsehkonsums ist oder auch mit Ursache, weil anstrengende Kinder öfters vor dem Fernsehgerät „geparkt“ würden. Auf jeden Fall ist von einer Wechselwirkung auszugehen, wenn es um die Ausprägung geht.

Prof. Patricia Greenfield vom Digital Media Centre in Los Angeles ist im Laufe ihrer Arbeit zunehmend skeptischer geworden in Bezug auf Bildschirmmedien und die Entwicklung von (Klein-)Kindern: http://www.psych.ucla.edu/faculty/faculty_page?id=59&area=4

Inzwischen widmen sich Ärztekongresse auch der Frage nach einem erhöhten Risiko für Computersucht bei ADHS-diagnostizierten Kindern und Erwachsenen: http://www.aerztezeitung.de/extras/druckansicht/?sid=493971&pid=499724

Pädagogische Medienangebote sind zumeist kommerzieller Art und müssten auf ihren pädagogischen Wert erst getestet werden – hier gilt es zwischen den Behauptungen der Public Relations-Agentur einer Firma und unabhängiger wissenschaftlicher Forschung zu unterscheiden. Ein Beispiel, ohne dafür Werbung machen zu wollen, ist: http://www.zappelix.de/start. Gerade in diesem Bereich wären wir für Rückmeldungen und Erfahrungswerte von Ärzten und Psychologen dankbar!

Ein Kinderarzt aus der hiesigen Region meinte, bei seiner Begutachtung von ADHS-Diagnosen seien fast 80 Prozent fehlerhaft – diese Einschätzung passt evtl. hierzu: http://blog.zeit.de/schulblog/2010/08/18/adhs-massenhaft-fehldiagnosen/

Dabei geht es freilich nicht um die Frage, ob das Internet an sich dumm mache – wie hier:
http://www.zeit.de/digital/internet/2011-07/internet-gedaechtnis

Dennoch sollten wir uns an Marshal McLuhan erinnern, der am 21. Juli 100 Jahre alt geworden wäre:
„Das Medium ist die Botschaft“ (http://marshallmcluhan.com/)

The Medium is the message
http://www.zeit.de/2010/39/Medienessay-Internet (Neil Postman)
http://business.chip.de/artikel/Das-Internet-beeintraechtigt-unser-Denkvermoegen_46819885.html (Nicholas Carr)

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IMV News

Angesichts des menschenverachtenden Terroranschlags in Norwegen und der aufkommenden Frage um einen ganz anderen „homegrown terrorism“ als bisher gedacht, hat sich Dr. Sabine Schiffer in Interviews zum Thema Antimultikulturalismus, Islamophobie und Medien geäußert – eine Auswahl finden Sie hier:

Audio
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1514336/
http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/vorschau_dlf/1514227/
http://www.wdr2.de/sendungen/wdr2arena/extremismus100.html
http://german.irib.ir/analysen/interviews/item/128178-interview-mit-frau-dr-sabine-schiffer

Print-online
http://www.dc4mf.org/en/node/357
http://www.taz.de/Medienwissenschaftlerin-ueber-Islamophobie-/!75402/
http://aljazeera.net/NR/exeres/62A8AC0E-387C-4E7B-9DAE-38979295AC5F.htm

Vortragsmanuskript von Constantin Wagner: „Zugehörigkeit, Rassismus und die Rede von der Integration“

Das IMV bietet im November und Dezember Seminare zu den Themen „Antisemitismus und Nahostkonflikt“ sowie „Medienbildung für Multiplikatoren“ an – die entsprechende Webseite ist noch im Aufbau, daher die Informationen sowie das Anmeldeformular im Anhang.

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IMV Termine
kleine Auswahl für den Herbst…

07.09.2011

  • Berlin
    • Freitag Salon
    • 19:30 Uhr
    • Podiumsdiskussion: Freiheit vs. Sicherheit – Wo steht der deutsche Rechtsstaat zehn Jahre nach 9/11?
    • Gorki-Theater, Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin
    • Veranstalter/weitere Infos bei:
      der Freitag

14.09.2011

08.10.2011

  • Hamburg
    • RegioContactNord
    • 11:00 Uhr
    • Vortrag: Uranmunition/Depleted Uranium – Medien-Desinformation und Alternativen
    • Ärztehaus, Humboldtstrasse 56, 22083 Hamburg
    • Veranstalter/weitere Infos bei:
      IPPNW Regionalgruppe Hamburg

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