für die Hilfe bei der Recherche und Zusammenstellung des folgenden Newsletters bedanken wir uns herzlich bei Joshua Klein! 10 Jahre ist es nun her, dass Vertreter der UNO, der Weltbank und der OECD sowie mehrere NGOs zu einer Arbeitsgruppe zusammenkamen, um acht Entwicklungsziele – die sog. Millennium Development Goals – zu beschließen. Bis zum Jahr 2015 sollten demnach die Kindersterblichkeit im Allgemeinen und die Ausbreitung schwerer Krankheiten wie Malaria und Aids im Speziellen eingedämmt werden, die Gleichstellung der Geschlechter erreicht und ökologische Nachhaltigkeit gewährleistet werden. Vordringlich erschien die Bekämpfung extremer Armut und damit einhergehend die des Welthungers. Kritik gab es damals wie heute. So sei die Kampagne „überambitioniert“, „unrealistisch“ oder den sog. „Entwicklungsländern von den Industriestaaten aufgedrückt“. Die Chance, den armen Nationen des Globus eine Plattform zur eigenständigen Zielformulierung oder auch nur Aussicht auf Gerechtigkeit zu geben, wurde vertan. Hin und wieder scheint ein Bericht oder ein Buchtitel auf, um auf die Problematik und die verstreichende Zeit hinzuweisen: Jean Ziegler- Der Hass auf den Westen http://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2010/maerz/haiti-und-der-hass-auf-den-westenhttp://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/der-hass-auf-den-westen.html Werner Ruf zur vermeintlichen Unabhängigkeit Afrikas http://www.jungewelt.de/2010/08-24/036.phphttp://www.jungewelt.de/2010/08-25/009.php Aber insgesamt, ist Afrika nicht das Top-Medienthema – auch nicht zur Fußballweltmeisterschaft: https://www.medienverantwortung.de/wp-content/uploads/2009/07/fremdeweltganznah_web.pdf Zwei Kampagnen, die sich der Punkte des Millennium-Abkommens zur ungerechten Verteilung von Gütern widmen, sind das BIG Pilot Project sowie die Initiative Steuer gegen Armut: Zwei Modelle, ein afrikanisches und ein europäisches, mit ähnlichen Ambitionen, aber unterschiedlichen Ansätzen. Ein Pilotprojekt der namibischen BIG-Koalition (Basic Income Grant) setzt sich vor Ort für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein: http://www.bignam.org/page5.html Aber, es gibt auch Kritisches zu berichten: http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/menschenwuerde-und-fernsehen/http://www.az.com.na/kommentar/wer-die-fden-zieht.109961.php Adrienne Goehler über das BIG-Projekt und dessen aktuellen Stand in Berlin 2010: http://www.youtube.com/watch?v=a1mxggDMadk&feature=player_embedded Darüber hinaus werden nun in gleichem Maße die europ. Befürworter des Grundeinkommens lauter: http://kroenungswelle.net/ Die Finanztransaktionssteuer, ein deutscher Versuch Milliardenbeträge für soziale Gerechtigkeit locker zu machen – ohne das etablierte Finanzsystem in Frage zu stellen: http://www.youtube.com/watch?v=aiOSi5Q0VCM&feature=player_embeddedhttp://www.tagesschau.de/inland/kabinetteuro104.html Als tragende Kraft und Ideengeber funktioniert hier die WEED Organisation aus Berlin: http://www.weed-online.org/about/index.html WEED schreibt sich überdies die Forderung nach Arbeitsrechten, Umweltgerechtigkeit und einem fairen Handel in der Computerindustrie auf die Fahne: http://pcglobal.org/ – http://procureitfair.org/ Den fairen Handel propagierte auch Supermarktdiscounter Lidl, was bei der Kampagne für saubere Kleidung (CCC) jedoch als Fake entlarvt wurde: http://www.sauberekleidung.de/downloads/2010-04-08_PM_Klage-gegen-Lidl.pdfhttp://www.ecchr.org/lidl-klage/articles/lidl-muss-werbung-zurueckziehen.620.html Billig hat auch beim Textildiskont KiK seinen Preis: NDR-Recherchen zufolge beutet der Textilhersteller sowohl deutsche Filial- als auch in besonderem Maße bangladeschische Textilarbeiter aus. http://www.tagesschau.de/wirtschaft/kik112.htmlhttp://daserste.ndr.de/panorama/kik110.pdf Für gerechte Handelsbeziehungen und gegen die gnadenlose Ausbeute Afrikas durch mindestens China, Europa, die USA und Saudi Arabien (Stichwort: Landgrabbing) tritt etwa das INKOTA-Netzwerk ein: http://www.inkota.de/ – die Arbeit von INKOTA zeigt deutlich, FAIR Trade ist nicht genug! > Dazu wird in Kürze in Artikel von uns in Zaman und auf www.nrhz.de erscheinen! Nun klingt NGO für non-governmental-organisation Nichtregierungsorganisation gut, weil nach Unabhängigkeit und viele sind es auch. Aber inzwischen muss man höllisch aufpassen, mit wem man es wirklich zu tun hat… So gut der Name klingt und so bekannt er ist – USAID ist nicht unumstritten: http://www.hintergrund.de/20100705985/globales/kriege/der-haudegen-und-die-cia.html Die Konrad-Adenauer-Stiftung berichtet 2005 von einer Verzahnung der Hilfsorganisation mit dem Militärischen: http://www.kas.de/db_files/dokumente/7_dokument_dok_pdf_7793_1.pdf (s. S. 11) Und auch an Zwangssterilisationsprogrammen in der Dritten Welt war die Agentur beteiligt: http://drittewelt.de/lateinamerika/zwangssterilisation-in-peru Und last not least unterstützte USAID wesentlich die im Namen der Asia Foundation durchgeführten Afghanistan-Umfragen zur Einschätzung des (Kriegs-)“Fortschritts“: Afghan Survey. http://www.asiafoundation.org/ Da viel Spendengelder über Verwaltung, Personal, Wareneinkauf wieder in das Herkunftsland zurück fließen, ist so manche Hilfsaktion vor allem für die Hilfsorganisation von Nutzen. kleinere haben das Prinzip des eigennützlichen Geldmachens auch verstanden: z.B. Wadi e.V. http://www.wadinet.de/blog/?p=2887http://www.facebook.com/notes/no-for-genital-mutilation-in-kurdistan-na-bwa-khtttntkrdn-lt-kwrdstan/mr-sarkawt-omar-director-of-the-institute-for-combating-violence-against-women-i/149419988402243 als NGO getarnt mit dem emotional besetzten Thema der sog. Mädchenbeschneidung, das in der Region aber überhaupt nicht die Rolle zu spielen scheint… Bei afghanischen Frauenorganisationen hat sich das Faktum der Instrumentalisierung eigentlich schon rumgesprochen – hier ein Eindruck: http://www.youtube.com/watch?v=R7jAT0FAGBc Jedoch schafft es die Berichterstattung immer wieder, eigene Erkenntnisse zu ignorieren und die üblichen Frames zu bedienen – wie ein Vergleich dieser beiden ARD-Beiträge deutlich macht:
http://www.tagesschau.de/ausland/ciaafghanistan104.html
http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistanusa100.html
leider ließe sich die Liste unendlich fortsetzen – wir machen also nur eine Pause… ——————— IMV News Unser Mitarbeiter Constantin Wagner arbeitet derzeit in einem Projekt zur europäischen Schulbuchforschung am Georg-Eckert-Institut in Braunschweig mit: http://www.gei.de/de/mitarbeiter/wagner.html unser Buch wurde erneut rezensiert: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15477 (von Dorothea Hartung) und angesichts der aktuellen Paranoia: http://www.hintergrund.de/201008311109/feuilleton/zeitfragen/es-herrscht-pogromstimmung.htmlIMV Förderkreis Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie unsere Arbeit, wenn es möglich ist! www.medienverantwortung-foerderkreis.de Vielen herzlichen Dank an die Initiatoren und Gründungsmitglieder! ——————— IMV Termine 01.09.10
- München
- Antikriegstag 2010
- 18:30 – 21:00 Uhr
- Saal des DGB-Hauses, Schwanthalerstr. 76, München
- Veranstalter/weitere Infos bei:
- http://www.dgb-muenchen.de/download/flyer_antikriegstag_2010_beidseitig.pdf
13.09.10
- London
- Global Media and the “War on Terror”: an international conference
- Demonizing Islam before and after 9/11
- University of Westminster, 309 Regent Street, London
- Veranstalter/weitere Infos bei:
- http://www.westminster.ac.uk/schools/media/camri/events/camri-events-calendar/2010/global-media-and-the-war-on-terror-an-international-conference
14.09.10 Wiesbaden
- 19 Uhr
- Islamophobie und ihre Funktionen
- Wiesbaden
- Veranstalter/weitere Infos bei:
- Die Linke
15.09.10
- Mainz
- Interkulturelle Woche
- 19:00 Uhr
- Fremdheitsmarkierung in Medien – ein Integrationshindernis
- Ratssaal, Rathaus, Uferstraße, 55116 Mainz
- Veranstalter/weitere Infos bei: TMB, Türkisch Marokkanisch Bosnische Liste
20.09.10
- Erlangen
- Rassismus in alten und neuen Medien
- 19:30 Uhr
- Pacellihaus, Sieboldstrasse 3, 91052 Erlangen
- Veranstalter/weitere Infos bei: IMV, Katholische Erwachsenenbildung Erlangen, Ausländer- und Integrationsbeirat Erlangen, Dritte Welt Laden Erlangen e.V.
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