Der Fall Oury Jalloh:

Der Fall Oury Jalloh:

Oury Jalloh wurde am Morgen des 7. Januar 2005 von der Dessauer Polizei festgenommen, in der Gewahrsamszelle Nr. 5 an Händen und Füßen an den Boden gekettet und dadurch gezwungen auf einer feuerfesten Matratze zu liegen, auf der er kurz nach Mittag lebendig verbrannte. Die Polizei sprach sofort davon, dass sich ein Asylbewerber selbst angezündet habe, und die Staatsanwaltschaft übernahm diese Version bei allen weiteren Ermittlungen. Erst nach öffentlichen Protesten kommt es im Mai 2005 zur Anklage gegen zwei Beamte wegen Körperverletzung und mit Todesfolge und fahrlässiger Tötung, die sich auf die Durchsuchung von Oury Jalloh und die verzögerte Reaktion nach Auslösung des Alarms beziehen. Erst zwei Jahre später wird schließlich das Verfahren am Landgericht Dessau eröffnet und auch hier werden weder vom Staatsanwalt noch vom Gericht die Frage behandelt, wie es zu dem Feuer gekommen ist, sowie den zahlreichen Widersprüchen über das Feuerzeug, die Matratze, die Flüssigkeit in der Zelle, den Verletzungen von Oury Jalloh usw. nachgegangen. Nach 60 Prozesstagen werden die beiden Angeklagten Schubert und März freigesprochen. Der Revisionsforderung seitens der Nebenklage wird am 7.1.2010 durch das BGH im Karlsruhe stattgegeben und die Neuverhandlung an das LG Magdeburg verwiesen. Mit einem Beginn ist im Herbst 2010 zu rechnen.
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/der-ungeklaerte-tod-des-oury-jalloh/
http://nickpol.twoday.net/stories/6130485/
http://ouryjalloh.wordpress.com/

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